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Als kleines Weihnachtsgeschenk gab es von vorablesen wieder ein Büchlein
Das Schiff
von Stefán Máni
Originaltitel: Skipið
Übersetzung: Tina Flecken
Verlag: Ullsteinverlag, 2009
Seiten: 412
Kurzbeschreibung
Neun Crewmitglieder fahren auf der Per Se von Island nach Surinam und Waren abzuholen. Jeder dieser Neun bringt seine Vergangenheit und seine Geheimnisse mit an Board. Zusätzlich soll diese Fahrt die letzte für die Crew sein, denn die Reederei will verkaufen. Eine Meuterei wird geplant, die nicht nur an den verschiedenen Motiven und Gesinnungen scheitern muss. Eine einfache Überfahrt wird zur Irrfahrt und einem Tanz mit dem Teufel.
Tinkerbell’s Meinung
Der Titel des Buches, „Das Schiff“ passt perfekt, denn die Per Se ist nicht nur zu Hause und Fluchtort zugleich für die neun Seefahrer sondern auch der Ort der Handlung.. Sie ist Grund und Voraussetzung für alles Geschehen. Ohne das Schiff, wäre die Irrfahrt nie passiert, wären die Männer nicht in ihre und die Schicksale der anderen verwickelt. Nach den ersten Seiten war ich sehr begeistert von den Charakteren die auf eine Art sehr genau und doch wieder mit so vielen Geheimnissen beschrieben wurden. Doch schon wenige Seiten weiter waren mir die Handlungsstränge ein bisschen zu viel. Es fällt schwer die verschiedenen Vorgeschichten aus einander zu halten, jeder der neune Seefahrer bringt eine eigene, dunkle und verworrene Vergangenheit mit auf das Schiff und es ist nicht einfach die, teilweise in abstrakten Rückblicken geschriebenen Geschichten der Einzelnen zuzuordnen. Das ist auch einer meiner großen Kritikpunkte an dem Buch. So sehr ich Verwirrungen lieben, Máni macht es dem Leser manchmal ein wenig zu kompliziert. Das stört den Lesenfluss und bringt dann keinen Spaß mehr.
Der zweite große Kritikpunkt sind die Länge in dem Buch. Hin und wieder ergehen sich die Charaktere in Tiraden über ihre Lebensumstände, schwelgen in Phantasien, Erinnerungen oder in Halluzinationen. Leider sind diese Textpassagen viel zu lang und wiederholen sich des Öfteren. Zum Ende des Buches habe ich einige diese Passagen einfach überblättert. Da die Geschichte an sich ein wenig Anlaufschwierigkeiten hat und sich lange mit dem Hin und Her der Crew aufhält, sind diese Teile leider etwas langatmig.
Abgesehen davon stellt Máni gut die Abgründe der menschliche Seele und des menschlichen Handelns dar – auch wenn vielleicht nicht jeder der Mitglieder eine so obskure Vergangenheit hätte haben müssen.
In einem Satz
Etwas langatmige und sehr verworrene Geschichte über die Abgründe der menschlichen Seele – gut aber nicht herausragend.
Bewertung
3 von 6 Elfensternen